Die Stärke der Mauer von über einem Meter sowie die Spuren von zwei Schießscharten in den ursprünglich drei Geschossböden unterstreichen dies.
Über die Beweggründe für den Bau von Turm und Kirche in der Zeit vor 1200 kann wegen fehlender Überlieferung nur spekuliert werden. Die Entscheidung für den hl. Willibald als Schutzpatron der Kirche war wohl politisches Kalkül des damaligen Eichstätter Bischofs.
Zunächst war die Büchenbacher Kirche eine selbständige Pfarrei, erst um 1400 wurde sie von der katholischen Pfarrei Abenberg abhängig.
Die Kirche kündet auch davon, dass in Büchenbach früher mit dem Hopfen gute Geschäfte gemacht werden konnten, denn durch zwei bauliche Besonderheiten hebt sie sich von
den üblichen fränkischen Dorfkirchen ab. Sie hat außer dem eigentlichen Glockenturm noch einen zweiten, kleineren Aufzugsturm über dem Eingang und außerdem eine Anzahl markanter Fledermausgauben zur Belüftung des Dachraums. Die beiden charakteristischen Details hatten einst ihre Funktion darin, dass auf den Dachböden der Kirche Hopfen gelagert wurde. Möglicherweise brachten die Bauern aus dem gesamten Kirchensprengel dort ihren Hopfen in Sicherheit, wenn Gefahr drohte.
Die Kirche wurde im 30-jährigen Krieg zerstört, stand über 20 Jahre als Ruine da und wurde in den Jahren 1654 bis 1682 wieder aufgebaut.
Im Innenraum der Kirche finden sich am Pfarrstuhl vorne links das Wappen der Markgrafen von Ansbach,
das Bild „Geißelung Christi" über dem Chorbogen (um 1822 vom Schlossbauern in Kühedorf gestiftet),
sowie Bilder von Martin Luther und
Philipp Melanchthon neben der Kanzel.
Den Altar schmückt eine Kreuzigungsgruppe, die 1954 von F. Egbauer aus Lindenholz geschnitzt wurde. Früher umgab die Kirche eine Friedhofsmauer. Der innerhalb gelegene Friedhof wurde erstmals 1291 erwähnt.
Das rechts vor der Kirche an der Straße stehende alte Büchenbacher Schulhaus (1800 erbaut) dient jetzt als Gemeindehaus.
Das Pfarrhaus links der Kirche wurde 1929 erbaut.
(Quelle: Gemeinsam unterwegs: Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth)